Wir präsentieren euch jeden Monat frisch und unverbraucht die besten Geheimtipps in der Kunst- und Kulturlandschaft, die man beim Wettbuhlen der großen Museen glatt übersehen könnte. Ganz nach dem Motto: klein, aber oho!
„365°“ von Eugenio Recuenco
Galerie Camera Work
28. September – 14. November 2019丨 Di – Sa: 11 – 18 Uhr丨Eintritt frei
Die Ausstellung des zeitgenössischen Fotokünstlers Eugenio Recuenco umfasst mehr als 150 Werke der Serie „365°“, die der Künstler innerhalb nach acht Jahren fertiggestellt hat. Von der Kunst des Spätmittelalters bis zu sozialen Netzwerken und gegenwärtigem politischen Zeitgeschehen, inszeniert Recuenco in jeder seiner Fotografien das Weltgeschehen in jeweils einem kleinen Mikrokosmos. Die Arbeiten, in denen er zu jedem Kalendertag eine inszenierte Fotografie aufgenommen hat und darin die Geschichte zitiert, werden in spektakulären Lightboxes präsentiert.
De-Heimatize it
Palais am Festungsgraben
26. Oktober – 17. November 2019丨 Mo – Fr: 16 – 22 Uhr | Sa – So: 12 – 22 Uhr 丨 Entritt frei
Der 4. Berliner Herbstsalon fragt: Wie lassen sich Zugehörigkeiten anders denken? Von der feministisch-antinationalen Überprüfung des chorischen „Wir“ führt der Weg über die kritische Befragung des toxisch-männlichen Blicks auf Körper in die Geschichte der Unterdrückung nichtweißen Wissens und Erzählens. Spuren struktureller rassistischer und sexistischer Gewalt in politischen und sozialen Zusammenhängen, in Medien und nicht zuletzt in der Sprache werden so auf unterschiedliche Art sichtbar.
Tag X
Haus der Statistik
4. November – 17. November 丨 Mo – Fr: 16 – 22 Uhr | Sa – So: 12 –22 Uhr 丨 Eintritt frei
Henrike Naumann eröffnet mit Tag X eine merkwürdige Gedenkstätte im Haus der Statistik. Ausgestellt ist ein Video, in dem sich ein anonymer Zeitzeuge an einen politischen Umsturz in Deutschland erinnert. Die Bilder zeigen Demonstrationen und Gewalt auf dem Berliner Alexanderplatz. Im Verlauf des Videos verschwimmen die Ereignisse. Geht es um 1989 oder um 2019? Wurde der Sozialismus besiegt, oder mit einer rechten Revolution ein neuer Staat errichtet?
Norbert Bisky – POMPA
St. Matthäus-Kirche
11. November 2019 – 16. Februar 2020 | Di – So: 11 – 18 Uhr | Eintritt frei
Eröffnung: So 10.11.2019 | 18 Uhr
Norbert Bisky – RANT
Villa Schöningen Potsdam
9. November 2019 – 23. Februar 2020 | Sa – So: 12-18 Uhr
„Ohne den Mauerfall wäre ich nicht Künstler geworden“ sagte der Berliner Künstler Norbert Bisky. Dreißig Jahre nach dem Berliner Mauerfall thematisiert Bisky in zwei parallelen Ausstellungen die Wende und die Frage nach den Leitbildern unserer Zeit.
Das Gemälde „POMPA“ ist Teil der aufwendigen Deckeninstallation in der St. Matthäus-Kirche. Es zeigt eine dystopische Himmelslandschaft, mit der der Maler, für den die Welt 1989 ins Wanken gerät, den Blick auf die Nachwendezeit richtet.
Mit „RANT“ lässt Bisky zurückblicken in die Zeit um die Wende und davor.
It was all a Dream
Haus am Lützowplatz
16. November 2019 – 23. Februar 2020 | Di – So: 11–18 Uhr | Eintritt frei
Eröffnung: 15. November 2019, 19 Uhr
Die in der Ausstellung gezeigten Arbeiten von Sophia Domagala, Anna Ehrenstein, Andrea Eva Györi, Okka-Esther Hungerbühler und Verena Issel, umfassen Malerei, Skulptur, Video und räumliche Interventionen, die sich mit Träumen auseinandersetzen. Neben der Abgrenzung von Realität und Traum, thematisieren die Werke die Bedingungen der Verwirklichung vom Traums des „Künstler:in”-Seins und machen diese sichtbar. Dabei werden auch die mitunter prekären Produktionsbedingungen für Kunstschaffende in den Blick genommen.