Das Interview führte Nathalie Ladermann
Morgen beginnt der 94. Kunsthistorische Studierenden Kongress in Hamburg. Thema dieses Semester lautet „Dimensionen“. Bevor ich nach Hamburg fahre, habe ich mich schon einmal mit Katharina Herrman unterhalten. Sie ist Teil des Orga-Teams des KSK in diesem Semester. Wir sprechen über das Programm des KSK und darüber, was Dimensionen eigentlich sein könnten.
kunst b: Katharina, du bist in diesem Semester Teil des 6-köpfigen Orga-Teams des KSK. Was ist deine Verbindung zum KSK?
Katharina: Ich persönlich habe schon relativ früh in meinem Studium durch Kommiliton:innen vom KSK gehört. Selbst aktiv geworden bin ich dann im Masterstudium in Hamburg. Am Kunsthistorischen Seminar ist das KSK-Archiv von Studierenden auf dem letzten Hamburger KSK 2009 gegründet worden und wird ebenso ehrenamtlich, studentisch betreut. Zusammen mit mir hat sich auch noch eine weitere Studentin (Anna Hill) im Archiv engagiert, die auch Teil des Orga-Teams ist. Aus dem Archiv heraus ist dann nun der neue Hamburger KSK entstanden und wir konnten im Laufe der Zeit weitere Kommiliton:innen für das Projekt begeistern.
Ihr habt euch dann mit „Dimensionen“ für ein sehr offenes Leitthema entschieden. Wie war der Entscheidungsprozess?
Es war eine bewusste Entscheidung, das Thema nicht näher einzugrenzen. Wir wollten den Studierenden damit den Freiraum lassen, ihre eigenen Assoziationen mit dem Begriff zu konkretisieren und wissenschaftlich erfahrbar zu machen, denn der KSK ist auch eine Plattform für den wissenschaftlichen Nachwuchs in der Kunstgeschichte und den Kunstwissenschaften. Für uns lag das Augenmerk dabei nicht nur auf fachinternen Inhalten, sondern wir haben uns auch interdisziplinäre Ansätze erhofft.
Bei der Auswahl war der persönlich-fachliche Hintergrund der Person für uns nicht relevant. Unsere Entscheidung fiel auf Grundlage der Qualität des eingereichten Exposés und der plausiblen Einordnung innerhalb des Dimensionsbegriffs.

Ihr habt das Ganze in mehreren Bezügen offengelassen. Auch neben der Auseinandersetzung an der Uni, habt Ihr Führungen durch Hamburgs Museen in das Programm aufgenommen. Da kommt euch die „Triennale der Photographie“ bestimmt gelegen. Wird die Fotografie noch eine größere Rolle spielen?
Die Triennale der Fotografie ist in diesem Jahr eine wichtige Veranstaltung in Hamburg an der jedes der großen Museen mitwirkt. Wir wollten die Triennale des Weiteren auch ins Programm nehmen, da sich mit dem Dimensionsbegriff verschiedene Facetten beleuchten lassen, wie z. B. die Verbindung von zwei- und dreidimensionalen Medien. Es gab auch mehrere Bewerbungen, die sich mit der Fotografie als Medium auseinandergesetzt haben.
Springen wir zu einem weiteren Programmpunkt: Am Samstag wird es eine Vollversammlung der Studierenden geben. Was wird hier thematisiert werden?
Die Inhalte des Plenums befinden sich noch in Planung. Aber ein wichtiger Punkt wird der gemeinsame Austausch über die aktuellen Studiensituationen und Neuerungen der Institute an den verschiedenen Hochschulstandorten sein. Der Bericht des KSK-Archivs wird in unserem Falle ausgelagert in einen Workshop, der vor dem Plenum stattfinden wird. Dort wird es die Möglichkeit geben, einen Einblick in die Entwicklung, die Perspektiven und Herausforderungen zu bekommen, die das Archiv betreffen und darüber zu diskutieren.
Außerdem wird der Austragungsort des 96. KSK im Sommersemester 2019 gewählt – dafür kann man sich im Rahmen des Plenums bewerben, das können Einzelpersonen oder auch Gruppen sein, die Lust haben, einen KSK zu organisieren.
Um das Ganze abzuschließen würde ich gerne nochmal auf das Thema in diesem Semester zurückkommen. Hast du im Verlauf der Organisation des KSK eine Definition von dem, was „Dimensionen“ sind gefunden?
In erster Linie können wir den Begriff sehr klassisch in einem räumlichen Sinne auslegen und damit wird er ein grundlegender Bestandteil der Kunst. Besonders interessant wird es meiner Ansicht nach, wenn man darüber hinausblickt und auf eine abstraktere Ebene wechselt, die verschiedene Kontexte einbezieht. Damit wird der Begriff zum Platzhalter verschiedener Diskurse, die jedoch konkretisiert werden sollten – das wird sich hoffentlich im Rahmen des Kongresses ergeben!