Klein, aber oho! Unsere Ausstellungsempfehlungen im April

Zum 500 Todestag veranstaltet der Louvre die umfassendste Da-Vinci-Show, das Frankfurter Städel eröffnet zeitgleich mit seiner Van-Gogh-Ausstellung „die bis dato größte und aufwendigste Präsentation in seiner Geschichte“ und die Bauhaus Institutionen in Berlin, Dessau und Weimar eröffnen das 100. Jubiläumsjahr mit drei Großausstellungen „mit bislang nie gezeigten Sammlungsschätzen“.

Wir schließen uns dem Superlativismus an und präsentieren euch jeden Monat frisch und unverbraucht die besten Geheimtipps in der Kunst- und Kulturlandschaft, die man beim Wettbuhlen der großen Museen glatt übersehen könnte. Ganz nach dem Motto: klein, aber oho!


Via Lewandowsky | GEOMETRY OF OBEDIENCE
DISKURS Berlin
28. März – 28. April 2019
In den Räumen der Galerie Diskurs sind im April vier Arbeiten des Künstlers Via Lewandowsky (*1963) zu sehen. Vier Werke, die mit Zuständen der Umformung, der Verformung, der Neuformung arbeiten. Via Lewandowskys künstlerisches Schaffen polarisiert. Seine Werke bewegen sich zwischen Witz und Anmut, Kritik und Satire. Der Tanz einer sich lebendig bewegenden Metallskulptur – ein fantastisches Spiel mit Bauhausreferenz.


Egon Hartmann 1919–2009 | Architekt und Stadtplaner in Ost und West
Architekturmuseum der TU Berlin
25. März – 16. Mai 2019 | Montag – Donnerstag | 12 – 16 Uhr
Egon Hartmann gilt als Schlüsselfigur des städtischen Wieder- und Neuaufbaus. In den 1950er Jahren wurde er sowohl in Ost- als auch in Westberlin neben namhaften Bauhaus-Architekten wie Hans Scharoun und Le Corbusier in Architekturwettbewerben hoch platziert. In Hartmanns Schaffen spiegeln sich wesentliche Tendenzen des deutschen Städtebaus nach 1945 wider.


Flying Steps & Os Gemeos: Bilder einer Ausstellung
Hamburger Bahnhof
3. April 2019 – 2. Juni 2019 I Spielzeiten unregelmäßig
Wie würden Bilder klingen, wenn sie Musik wären?
Im Hamburger Bahnhof übersetzen Flying Steps und das brasilianische Künstlerduo Osgemeo Modest Mussorgskis berühmtes Klavierstück „Bilder einer Ausstellung“ in eine visuelle Bewegung. Mussorgskis Werk von 1874 führt die Zuhörerin durch Galerieräume, entlang an zehn Bildern, deren Unterschiedlichkeit durch musikalische Sprachen erzählt wird. Flying Steps übersetzt die Musik zurück in Visualität und zeigt eine Choreografie aus Elementen des Urban und Contemporary Dance. Der Hamburger Bahnhof unterstreicht hier wieder einmal sein experimentelles Verständnis eines Museums der Gegenwart.


Bethan Huws: Reading Duchamp – Research Notes 2007–2014
Kunstsaele Berlin
6. April – 4. Mai 2019 | Mi – Fr | 10 – 18 Uhr | Sa 11 – 16 Uhr | Eintritt frei
Vernissage am 5. April 2019 | 18 – 21 Uhr
Wer sich für Marcel Duchamp begeistert, wird auch mit Bethan Huws Werken etwas anfangen können. Die walisische Künstlerin präsentiert ihre Notizen zu ihrer langjährigen Auseinandersetzung mit Duchamp in Form tausender A4-Blätter. Im Sinne der unergründlichen Vieldeutigkeit von Duchamps Werken, bleiben auch Huws Arbeit und der Sinn dahinter ständig in Bewegung.

Tōkyō & Berlin: Zwei Metropolen – Tausend Dörfer“ Fotoausstellung anlässlich 25 Jahre Städtepartnerschaft Berlin-Tōkyō
Japanisch-Deutsches Zentrum Berlin
9. April – 28. Juni 2019 | Mo – Do | 10 – 17 Uhr | Fr 10 – 15:30 Uhr | Eintritt frei
In der Fotoausstellung anlässlich der 25-jährigen Städtepartnerschaft zwischen Berlin und Tokyo, zeigen sechs Künstler aus Japan und Deutschland uns ihren Blick auf das vielschichtige und zuweilen von Gegensätzen geprägte urbane Leben. Mit einem Anflug von Nostalgie, in Schwarz-Weiß und Farbe erzählen sie vom Gestern und Heute zwei einzigartiger Städte.


Juan Miguel Pozo – Die Zukunft war ein Ort
Janine Bean Gallery
26. April – 15. Juni 2019 | Di – Sa | 12 – 18 Uhr
Vernissage am 25. April | 17 – 20 Uhr

Juan Miguel Pozo kommt aus Havanna. Kuba, das war in den 1990ern nicht nur Ché Guevara-Kult und Zigarren, sondern eben auch die Zeit des wirtschaftlichen Niedergangs, bitterer Mangelwirtschaft und akuter Nahrungsmittelknappheit. 1994 wird Juan Miguel Pozo als Straßenkünstler von einem deutschen Journalisten entdeckt und schafft es über Umwege mit einem Stipendium an die Kunstakademie Düsseldorf. In seinen Bildern verschmelzen Pozos Biographie, die sozialen Probleme seiner Heimat mit Ockergelb und rostigem Orange. Ein bisschen meint man, das karibische Meer zu riechen und das Knattern eines alten Buick. Und das alles in der Torstrasse 154 in Berlin.


B.A.R.O.C.K. – Künstlerische Interventionen in der Wunderkammer Olbricht und im Schloss Caputh
Institution me Collectors Room Berlin / Stiftung Olbricht
27. April – 18. August 2019 | Mi – Mo | 12 – 18 Uhr | Eintritt 8 € / 4 €
In der von ihnen konzipierten Ausstellung spielen Margret Eicher und Mark Gisbourne mit den Parallelen zwischen unserer Zeit und dem 17. Jahrhundert, insbesondere mit einer unterschwelligen und omnipräsenten Weltuntergangsstimmung. Mit einem Dialog zwischen Vergänglichkeit und Schönheit, dem wiederauflebenden Memento Mori und einer Auseinandersetzung mit den Grenzen des Darstellbaren werden verschiedene soziale, politische und kulturelle Themen angesprochen, und barocke mit zeitgenössischer Kunst verbunden.


Titelbild: Juan Miguel Pozo, Tiberius, 2017, Acryl auf Leinwand, 200 x 248 cm

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